Margos Spuren: Das Buch wird Film
- c-magazine
- 21. Juli 2015
- 3 Min. Lesezeit
John Greens dritter Roman Paper Towns wurde von Dutton Books verlegt. Sofort erwies sich das Buch als Hit und stieg in der Sektion Jugendliteratur auf Platz Nummer fünf in die Bestsellerliste der „The New York Times“ ein. Der Roman begeisterte weltweit seine Fans, speziell in den USA, Europa, Südamerika und Teilen Asiens.
Die Leser konnten sich mit den Figuren identifizieren, während der Titel des Buches Rätsel aufgab. Der Terminus „paper town“ wurde von den Kartographen Earnest G. Alpers und Otto Lindberg von der General Drafting Company geprägt, als sie die Stadt Agloe im Staat New York „erfanden“. Sie platzierten den fiktiven Ort an der Kreuzung von zwei unbefestigten Straßen in den südlichen Catskills.

Sie taten dies aus Copyright-Gründen. Sollte ihre fiktive Stadt je auf einer anderen Landkarte auftauchen, besäßen sie die Möglichkeit, vor Gericht einen Plagiatsprozess anzustreben.
Aber von weit größerem Interesse waren für die Fans die Figuren – und die Beziehungen, die sie zueinander unterhalten. „In der Geschichte geht’s um Quentin und dessen Freunde, die Margo suchen. Dieses Unterfangen mündet in einen epischen Road Trip”, erzählt John Green. „Und da geht es eigentlich darum, dass über den tieferen Sinn von Freundschaft nachgedacht wird. Es stellt sich heraus, dass Menschen viel komplexer sind als man zunächst annimmt.”
Diese Themen finden bei jungen Menschen Anklang. Green fährt fort: „Jeder Teenager weiß, was es heißt, in eine Schublade gesteckt zu werden. Dabei werden viele andere Eigenschaften, die man besitzt, einfach übersehen. Dieser Aspekt wird die Kinogänger zunächst ansprechen – genauso wie die verschiedenen Liebesgeschichten.
Und schließlich – das ist für mich überaus wichtig – bekommt man es hier mit einem sehr witzigen Film zu tun, der über echte Freundschaft und wie diese einen stützen kann, erzählt. Nicht nur die romantische Liebe zählt.”
Für Wyck Godfrey, der bereits THE FAULT IN OUR STARS („Das Schicksal ist ein mieser Verräter”, 2015) produziert hatte, war es geradezu unwiderstehlich, eine weitere Adaption einer Vorlage John Greens zu verantworten. „Mein Partner Marty Bowen und ich hatten Paper Towns schon gelesen, ehe THE FAULT IN OUR STARS ins Kino kam”, erzählt er. „Und so sprachen wir schon von diesem Projekt, als wir noch mit den Dreharbeiten des anderen beschäftigt waren. Wir fragten bei John wegen Paper Towns nach. Ich liebe an dieser Geschichte, dass sie sowohl als Abenteuer und Mystery als auch Komödie funktioniert. Das Ganze fühlte sich überaus filmisch an.”
John Green wiederum merkt an, dass ihn seine Erfahrungen beim Dreh zu THE FAULT IN OUR STARS dazu bewogen haben, auch bei dieser Verfilmung mit seinen bewährten Produzenten zu kooperieren. „Ich hatte mit Wyck Godfrey, Isaac Klausner und Marty Bowen hervorragende Produzenten, die mich jeden Tag am Set willkommen hießen und zum Teil beider Filme machten – und das obwohl das vertraglich überhaupt nicht vorgesehen war”, führt der Autor aus. „Es war einfach eine tolle Erfahrung. PAPER TOWNS bot mir die Möglichkeit, eine ganz andere Art von Film als THE FAULT IN OUR STARS zu realisieren. Und das mit den Leuten, mit denen ich schon gerne und erfolgreich kooperiert hatte.”
Als Drehbuchautoren engagierte Godfrey Scott Neustadter und Michael H. Weber, die bereits THE FAULT IN OUR STARS adaptiert hatten. Neustadter erzählt, dass er sich freute, wieder Teil des 'Team Green' zu sein. „Es war toll, wieder zur alten Gang zu stoßen. Der erste Film war bereits eine gute Erfahrung und wir freuten uns, dass man uns wieder mit an Bord haben wollte.”
Weber zeigte sich gleichermaßen erfreut. Er sagt: „John Green ist ein überragender Schriftsteller. Das macht unseren Job viel leichter. Seine Bücher sind klug konstruiert, die Ideen tragfähig, die Dialoge flüssig und die Figuren sorgfältig gezeichnet.
Leider haben wir nicht alles aus dem Roman übernehmen können. So bestand unsere schwierigste Aufgabe eigentlich darin, zu entscheiden, was wir streichen und was wir beibehalten wollten.”
Neustadter fügt hinzu: „Wir haben uns Johns Büchern zunächst als Fans genähert. Unser Anliegen bestand darin, den Ton und die Stimmung seiner Romane bestmöglich für die Leinwand aufzubereiten. Eine der wenigen Schwierigkeiten, seine Bücher zu adaptieren, besteht darin, dass man die Gedanken seiner Figuren entsprechend umsetzt – sei es nun in Form von Dialogen, Action oder der Interaktion der Charaktere.“
Quelle: Fox
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