First Look: Der gute Dinosaurier
- c-magazine
- 21. Juli 2015
- 3 Min. Lesezeit
Dinos einmal anders. Wer die Echsen aus dem Kino nur als zähnefletschende Monster kennt, wird von „Der gute Dinosaurier“ überrascht sein. Denn in dem Animations-Abenteuer ist der Titelheld Arlo ein sehr freundlicher Geselle, der nicht im Traum daran denkt, irgendein Lebewesen zu beißen. Das Pixar-Studio, mit Hits von „Die Monster AG“ bis „Findet Nemo“ ein Garant für tolle Animationsfilme, schickt „Der gute Dinosaurier“ am 26. November ins Kino. Ein erster Blick auf die Produktion, die schon seit fünf Jahren in Arbeit ist.
Vor 65 Millionen Jahren wurde die Welt von einer kosmischen Katastrophe erschüttert. Der Einschlag eines riesigen Asteroiden führte zum Aussterben der Dinosaurier.
Was aber wäre geschehen, wenn der Asteroid die Erde verfehlt hätte? Diese Frage stand am Anfang des Pixar-Projekts „Der gute Dinosaurier“. Und der Film gibt ab 26. November im Kino die Antwort. Die Erdgeschichte hätte einen anderen Lauf genommen.

Schon im Trailer kann man sehen, wie der Himmelskörper die Dinos nicht sonderlich beunruhigt: Als der Komet nächtens vorbeiflitzt, heben die Tiere kurz mal den Kopf – und grasen friedlich weiter.
Ohne den kosmischen Steinschlag bleiben die Saurier dem Planeten dann so lange erhalten, dass sie auch dem Menschen begegnen. Dadurch entsteht die Grundkonstellation von „Der gute Dinosaurier“, und die geht so: Arlo, der nette Saurier, hat sich schwer verlaufen und sucht den Weg zurück zu seiner Familie nach Hause. Den findet er vorerst aber nicht. Dafür findet er einen kleinen Höhlenmenschen-Jungen namens Spot, mit dem er sich anfreundet.
„,Der gute Dinosaurier‘ ist im Prinzip ein Film über einen Jungen und einen Hund, wobei in unserem Fall der Dino der Junge und der Junge der Hund ist“, sagte Peter Sohn, der Regisseur, bei der Präsentation des Projekts in London. Soll heißen: Arlo ist der ältere und klügere der beiden und kann auch sprechen. Spot brabbelt vergnügt vor sich hin. Aber smart sind sie beide.
Die Pixar-Trickfilme sind stets nach einem Leitsatz von Walt Disney aufgebaut, der da lautet: „Für jedes Lachen muss es eine Träne geben“. Das gilt auch für „Der gute Dinosaurier“. Mal geht’s sehr lustig zu und mal sentimental. Regisseur Peter Sohn zum C Magazine: „Wir versuchen, eine emotionale Verbindung zu den Figuren zu schaffen. Mit Problemen und Situationen, denen auch wir Menschen uns in unserem Leben stellen müssen. Das geht es um die Überwindung von Angst oder von äußeren und inneren Dämonen, zum Beispiel. Oder um das Ringen darum, die eigenen inneren Kräfte zu finden.“
Dass der Dino Arlo so ein freundliches Naturell hat, liegt daran, dass er kein Raubtier ist, sondern ein Apatosaurus, ein Pflanzenfresser, der mit Vorliebe Grünzeug verspeist. Freilich ist sein Wesen auch durch Figuren geprägt, die erst im Film-Zeitalter entstanden. Regisseur Sohn: „Dazu gehören zum Beispiel Disney-Klassiker wie Bambi und Dumbo. Solche Filme, mit denen man aufgewachsen ist, liegen einem in der DNA, wenn es darum geht, wie man eine Geschichte erzählen will.“
200 Trickfilm-Spezialisten sind derzeit im Pixar-Studio nahe San Francisco damit beschäftigt, dem „Guten Dinosaurier“ den letzten Schliff für den Kino-Einsatz zu geben. Animationsfilme sind technisch ja bedeutend anspruchsvoller als jeder Spielfilm; die Produktionszeit dauert meistens vier Jahre. Beim Dino-Projekt sind es, weil man besonders lang an der Story feilte, sogar mehr als fünf Jahre geworden.
Eine ganz wichtige Rolle im Dino-Abenteuer spielt übrigens die Natur. „Unser Film handelt hauptsächlich in der Natur, also geht es darum, die passenden Stimmungen herzustellen“, erklärt Regisseur Peter Sohn. „Wir benutzen die Umwelt, um den Eindruck zu verstärken, dass sich unsere Figuren kraftvoll fühlen – oder auch einmal ganz klein. Unsere Kamerafrau stammt aus dem Nordwesten der USA, wo der Film geografisch angesiedelt ist, und es ist wirklich faszinierend, wie es ihr gelingt, die Lichtstimmungen von dort in den Computer zu übertragen. Manchmal fühlt sich eine Szene an, als wäre die Natur eine Kathedrale.“
Gunther Baumann, Filmclicks.at
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