Cannes Liebe wirklich echt sein?
- c-magazine
- 15. Mai 2015
- 1 Min. Lesezeit

Cannes hat einen skurrilen Auftakt genommen - unter anderem mit Yorgos Lanthimos' Film "The Lobster" mit Colin Farrell und Rachel Weisz in den Hauptrollen: In einer nicht allzu weit entfernten Zukunft ist das Single-Dasein verboten, und alle Menschen, deren Beziehung gerade gescheitert ist, werden angehalten, in ein speziell dafür vorgesehenes Hotel einzuchecken, wo sie innerhalb von 45 Tagen einen neuen, passenden Partner finden müssen. Gelingt das nicht, so werden sie unumkehrbar in Tiere verwandelt und in die Wildnis entlassen. Immerhin: Welches Tier sie werden, dürfen sie sich selbst aussuchen. „Die meisten nehmen Hunde“, sagt die Hotelchefin einmal. „Deshalb ist die ganze Welt voller Hunde“.
Inmitten dieser skurrilen Geschichte findet sich unvermutet David (Colin Farrell) wieder, der als Mittvierziger nach einer Trennung nun kurz vor der Umwandlung zum Hummer steht. „Ein Hummer deshalb, weil die 100 Jahre alt werden“, rechtfertigt er seine Wahl. Ins Hotel kommt er mit seinem Hund, der einmal sein Bruder war. Der wird später eines brutalen Todes sterben.
Yorgos Lanthimos skurrile Partnerschafts-Suche ist spitzfindig ausgedachtes Metaphern-Kino zwischen Jux und Ernsthaftigkeit; „Wir haben diesen Film einfach beim Reden entwickelt“, sagt der Regisseur. „Wir sprachen über Beziehungen, Paare und Singles, fanden kleine Szenen, und so entstand Stück für Stück der Film“, so Lanthimos. „Wir zeigen in dem Film das menschliche Bedürfnis, in Beziehungen leben zu wollen, und welchen sozialen Stress es mitbringen kann, dieses Bedürfnis zu stillen. Es ist ein Film über die Liebe und ob sie wirklich echt sein kann“.
Aktuelle Beiträge
Alle ansehenFlrian David Fitz' zweite Regiearbeit "Der geilste Tag" startet am 26. Februar 2016 im Kino. Andi (33) und Benno (36) haben nur eine...
コメント